Meine Geschichte
Mein Name ist Lukas Wenzel, geboren am 16.03.1999 in Bad Kissingen. Der Fußball spielte schon sehr früh eine tragende Rolle in meinem Leben. Angefangen als Bambini, durfte ich 5 Jahre lang stolz das Trikot meines Heimatvereins TSV Steinach tragen. Ziemlich schnell war auch klar, dass die Position des Torhüters die richtige für mich ist. Denn laufen, wollte ich auf dem Platz nie so richtig viel.
Ziemlich schnell, bemerkten meine Eltern, dass ich Talent für den Sport besitze und somit habe ich mit meinen jungen Jahren an einem BFV Sichtungstag in Münnerstadt teilgenommen. Dort konnte ich mit guten Leistungen überzeugen und noch am selben Tag bekam ich ein Angebot vom TSV Großbardorf.
Gleichzeitig erhielt ich die Einladung in den BFV Stützpunkt, wo nun die besten Spieler der Region zusätzlich trainieren durften.
Nach dem Wechsel zum TSV Großbardorf wollte ich natürlich mehr und habe persönlich auch gemerkt, dass ich ein ganz klares Ziel verfolge. Nicht einmal ein Jahr später, rief plötzlich der FC Rot-Weiß Erfurt an, die mich bei einem Hallenturnier gescoutet haben.
Plötzlich war mir klar, der Traum vom Fußballprofi kann beginnen.
Die Entscheidung zum FC Rot-Weiß Erfurt zu wechseln, war keine schwere Entscheidung für mich als Spieler, definitiv aber eine ziemlich große Umstellung meiner Eltern. Hier muss einmal erwähnt werden, dass ich ohne die Unterstützung meiner Familie, besonders der meiner Eltern und meiner Freundin nicht da stehen würde, wo ich heute bin.
Also hieß es ab sofort 4x die Woche + Spiel am Wochenende nach Erfurt zu fahren. Gleichzeitig wurde ich vom Thüringer Fußballverband in den Leistungskader berufen. Somit gehörte ich zu den besten Spielern im Bundesland Thüringen, Jahrgang 1999.
Kein halbes Jahr später klingelte plötzlich das Telefon meines Vaters. Der 1. FC Nürnberg war am Apparat.
Schließlich haben wir unsere Köpfe im Familienrat zusammengesteckt und sind zu der Entscheidung gekommen, nicht weiter nach Erfurt, sondern nach Nürnberg zu fahren. Gleichzeitig kam auch die Einladung in den Leistungskader des bayrischen Fußballverbandes. Somit gehörte ich zu den besten Spielern im Bundesland Bayern.
180km Hinfahrt -> 90-120 Minuten Training -> 180km Heimfahrt
Das ganze 5-mal die Woche. Ich gebe euch recht, da muss man einfach Fußballverrückt sein, um diesen Aufwand betreiben zu können. Ganze 3 Jahre am Stück sind meine Eltern mit mir über 1500 km die Woche auf der Autobahn unterwegs gewesen, nur damit ich Fußball spielen kann. Als ich 15 Jahre alt war, und für die U16 des 1. FC Nürnberg gespielt habe, gab es die Möglichkeit für mich in das Sportinternat zu ziehen, dass direkt am Trainingsgelände liegt. Leider wurde uns schnell mitgeteilt, dass diese Option wegfällt, da das Internat voll besetzt ist.
Somit mussten wir uns entscheiden. Fahren wir ein weiteres Jahr über 1500 km die Woche oder müssen wir uns gegen den Leistungssport entscheiden und wieder in der Region sesshaft werden. Letztendlich haben wir uns für den Leistungssport entschieden. Allerdings hätten wir nach Nürnberg ziehen müssen, denn ein weiteres Jahr zu pendeln wäre finanziell nicht möglich gewesen. Auch ein Umzug war in dieser Zeit nicht möglich.
Somit haben wir uns dazu entschieden, für ca. 11 Monate in ein Wohnmobil, auf einen Nürnberger Campingplatz zu ziehen.
Ja, ihr habt richtig gelesen. Der damals 15-jährige Lukas ist mit seiner Mutter in ein 10qm kleines Wohnmobil gezogen, um weiter an dem Traum Fußballprofi festzuhalten.
Und ich sage euch, es war mit die prägendste Zeit in meinem Leben, die ich zu keiner Sekunde bereue. Ein weiterer sportlicher Höhepunkt war, als ich einen Lehrgang für die deutsche U16 Nationalmannschaft absolvieren durfte.
3 Tage Lehrgang, für die Deutsche U16 Nationalmannschaft.
Ein ganz besonderes Gefühl, den Adler auf der Brust tragen zu dürfen. Als es dann in die U17 des 1. FC Nürnbergs ging, hat es auch endlich mit dem Sportinternatsplatz geklappt. Dort hat sich das Leben um 180 Grad gedreht.
07:00 Uhr aufstehen, eine Kleinigkeit frühstücken, 08:00 Uhr Krafttraining, 10:00 Uhr – 15:00 Uhr Schule, danach eine kleine Verschnaufpause, bevor es um 17:30 Uhr wieder auf dem Platz zum Mannschaftstraining ging.
Auch am Wochenende, Ligaspiele gegen den FC Bayern München, TSG 1899 Hoffenheim, VFB Stuttgart, Mainz 05, Eintracht Frankfurt usw. gehörten zu meiner Arbeit.
Schließlich bin ich sehr dankbar, die Ausbildung beim 1. FC Nürnberg absolviert zu haben. Ich bin meinem ehemaligen Torwarttrainer u. a. Christian Krüger, Michael Fuchs (Torwarttrainer Frauen Nationalmannschaft), Martin Scharrer dankbar, für die akribische Zusammenarbeit. Immer das maximale aus einem herauszuholen, ist der Anspruch in einem Nachwuchsleistungszentrum.
Nach etwa 60 Junioren Bundesligaspielen, ging es für mich in den Herrenbereich.
Da es nicht aufgrund fehlender Leistung, sondern meiner Körpergröße nicht ganz für den Profikader des 1. FC Nürnberg gereicht hat, ging es für mich zu einem der größten Traditionsvereine. Wunderschöne 2 Jahre durfte ich mir das Trikot des 1. FC Lokomotive Leipzig überziehen und kam direkt in meinen ersten beiden Jahren im Männerbereich auf ungefähr 25 Startelfeinsätze in der Regionalliga Nordost.
Spiele wie beim Chemnitzer FC vor etwa 10.000 Zuschauern, zählen bis heute noch zu den schönsten Momenten in meiner Karriere.
Leider verpassten wir knapp den Aufstieg in die 3. Liga. Wir spielten in der Relegation 2-mal unentschieden und sind aufgrund der Auswärtstorregel nicht in die 3. Liga aufgestiegen.
Es kam ziemlich bitter für mich, denn ich hatte mir im Winter einen Außenbandriss sowie ein schweres Knöchel-Ödem zugezogen, was zur Folge hatte, dass ich die letzten 3 Monate kein Spiel mehr machen konnte.
Ich entschied mich, den Verein im Sommer zu verlassen und blickte wieder etwas regionaler. Ich wechselte zum TSV Aubstadt wo ich in 3. Jahren ca. 60 Spiele in der Regionalliga Bayern absolvieren durfte. Nach drei Jahren im Grabfeld, ging es für mich zum 1.FC Schweinfurt 05. In der Saison 23/24 durfte ich 22 mal das Trikot der Schnüdel in einem Regionalligaspiel tragen.
Zur Saison 24/25 hatte ich die Möglichkeit, nicht nur als Spieler meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, sondern auch als Torwarttrainer. Ich habe eine Angebot der Würzburger Kickers erhalten. Für mich natürlich eine super Adresse, um die ersten Schritte als Torwarttrainer in einem Verein zu gehen. In Würzburg habe ich die Möglichkeit bekommen, die Torhüter der Jugendmannschaften U15, U16, U17 und U19 zu trainieren. Darüber bin ich sehr froh und dankbar. Gleichzeitig stehe ich natürlich selber noch auf dem Platz und bin seit der Saison 24/25 für den 1.FC Fuchsstadt in der Landesliga Nordwest im Tor.
Das Gesamtpaket gefällt mir sehr gut und ich fühle mich in meiner Rolle als Torwarttrainer total wohl.
Mein bisher emotionalstes Spiel, war das im Jahr 2022 ausgetragene Landespokal Halbfinale gegen den TSV 1860 München, wo ich mit meinen 3 gehaltenen Elfmetern, den Einzug in das Landespokalfinale ermöglicht habe.
Vielleicht ist meine Geschichte für den ein oder anderen Fußballverrückten unter euch eine Inspiration oder Motivation immer Vollgas zu geben. Denkt daran, es geht immer weiter und
glaubt an euch.
Euer Lukas
Elfmeterschießen 1860 München
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